Fragen und Antworten zu Heiz- und Energiekostenentwicklung, Optimierungs- und Einsparpotentialen. Expertentipps für Mieter und Eigentümer!

Das weltpolitische Geschehen und der Ukraine-Kriegs sorgen für große Verunsicherung hinsichtlich der Energieversorgung für Öl- und Gasheizungen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Kilmaschutz hat aufgrund der starken Reduzierung der Gaslieferungen aus und des extrem gestiegenen Preisniveaus am Gasmarkt die zweite Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Bundeswirtschaftsminister Habeck ruft jetzt alle VerbraucherInnen auf, den Gasverbrauch möglichst weiter zu reduzieren, um gut über den Winter zu kommen.

Aus aktueller Sicht ist die Wärmeversorgung nicht gefährdet. Dennoch ist es sehr wichtig, schon jetzt alle Einsparmöglichkeiten zu nutzen, denn es wird noch Zeit benötigen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Importen zu reduzieren. Entsprechend wichtig ist es unser Verbrauchsverhalten zu verändern, um über Einsparungen die Gasspeicher möglichst weit zu füllen. Die extrem steigenden Energiepreise sind ein weiterer Grund das eigene Verhalten so zu verändern, dass der Verbrauch sinkt und damit die Heizkosten im Rahmen der steigenden Preise bezahlbar bleiben.

Um Sie dabei zu unterstützen, finden Sie hier eine Auswahl an Fragen, die uns täglich von besorgten Kunden und Menschen erreichen und hilfreiche Antworten unserer Experten:

Wie kann ich sofort meinen Verbrauch sinnvoll reduzieren?

Nachfolgend wertvolle Tipps zur schnellen Verbrauchsreduktion. Durch umsichtiges Verhalten lässt sich bereits viel Heizenergie/Energie einsparen und Geldbeutel und Umwelt schonen:

Heizenergie sparen:

Senken Sie die Raumtemperatur um 1˚C und sparen Sie bis zu sechs Prozent Heizenergie. Je weiter Sie absenken je höher fällt die Einsparung aus. Prüfen Sie wie warm Ihr Zuhause tatsächlich sein muss, bzw. wie viel sich mit einer Lage mehr Kleidung einsparen lässt.

Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Raumtemperatur allerdings nicht unter 16 ˚C fallen.

Reduzieren Sie die Raumtemperatur bei Abwesenheit und während der Nacht – lassen sie aber die Räume nicht auskühlen. Am einfachsten funktioniert das mit programmierbaren Heizkörperthermostaten.

Selten genutzte Räume sollten nur so weit temperiert werden, dass sie nicht auskühlen und Schimmelbefall ausgeschlossen ist.

Entlüften Sie bei „Glucksgeräuschen“ Ihre Heizkörper oder lassen Sie sie Entlüften und in diesem Zug den Anlagendruck kontrollieren.

Lüften Sie richtig im Winter (Stoßlüftung statt Dauerlüften).

Lassen Sie undichte Fenster prüfen und fachgerecht instandsetzen, denn undichte Fenster verursachen Wärmeverluste und lassen sich oft ohne größeren Aufwand abdichten.

Schließen Sie nachts die Rollläden, um Wärmeverlust über die Fenster zu vermeiden. Tagsüber kann solare Einstrahlung durch Fenster als natürlicher Wärmegewinn genutzt werden. 

Warmwasser sparen:

Die Wassererwärmung hat einen großen Anteil an den Heizkosten. Auch hier lässt sich mit Umsicht und kleinen Maßnahmen viel sparen:

Verwenden Sie beim Duschen Sparduschköpfe oder Durchflussbegrenzer und reduzieren Sie damit ohne spürbaren Komfortverlust Ihren Warmwasserverbrauch.

Verzichten Sie nach Möglichkeit auf das Baden und waschen Sie Ihre Hände mit kaltem Wasser.

Strom sparen:

Setzen Sie auf neue LED-Lampen und energieeffiziente Elektrogeräte. Damit lassen sich die Stromkosten (und dadurch indirekt auch der Gasverbrauch) deutlich senken.

Brauche ich vor dem Winter eine neue Heizung damit ich nicht frieren muss?

Aufgrund der aktuellen Situation sind schnelle Lösungen kaum umsetzbar. Derzeit fehlt es an Kapazitäten bei den Herstellern und den ausführenden Handwerkern.

Mittel- bis langfristig werden sich beim zu erwartenden Preisniveau für Energie Investitionen in nachhaltige und regenerative Energiesysteme auszahlen. Allerdings sollten die Investitionen in regenerative Energien gut geplant und auf Ihre individuellen Anforderungen angepasst sein.

Dazu empfehlen wir mit den Experten von Rühle & Wenger über die Möglichkeiten zu sprechen, die Energieart zu wechseln.

Aus aktueller Sicht sind Pelletheizungen oder Wärmepumpen eine sinnvolle Lösung.

Umfangreiche und neutrale Informationen zu den Themen klimafreundliches Heizen, Energiesparen und Energiewechsel finden Sie im Webportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unter https://www.energiewechsel.de/.

Für ein persönliches Gespräch ist unser Experte von Rühle & Wenger nach Terminvereinbarung unter  0711 465115 und info@ruehle-wenger.de gerne für sie da.

Wie weit sollte ich die Raumtemperatur reduzieren?

Das hängt zunächst von Ihrem persönlichen Wohlfühlkomfort und Ihrer Bereitschaft ab, welchen Preis sie bereit sind für diesen Komfort zu bezahlen. Eine Raumtemperatur von 20 ˚C in Wohnräumen ist absolut ausreichend, mit einem Kleidungsstück mehr sind auch 19 ˚C möglich. Weniger sollten es in Wohnräumen nicht sein. Für Schlaf sind 17 ˚C richtig, Küchen sind mit 18 ˚C gut temperiert. Jedes Grad weniger spart ca. 6% Heizenergie ein.

Sollte ich auch Warmwasser sparen?

Da Warmwasser einen beträchtlichen Anteil der Heizenergie benötigt, empfiehlt es sich den Warmwasserverbrauch auf das Notwendige zu beschränken. D.h. konkret keine unnötig laufenden Wasserhähne, Händewaschen mit kaltem Wasser, auf das Vollbad verzichten und kürzer Duschen. Sparduschköpfe und Durchlaufverminderer sind hier absolut hilfreich. 

Werden sich die Energiekosten wieder erholen oder weiter steigen?

Das ist aus momentaner Sicht nicht zu erwarten. Energie ist und wird teuer bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass wir zu einer planbareren Entwicklung finden, aber generell ist davon auszugehen, dass Primärenergien immer teurer werden und die Auflagen und gesetzlichen Forderungen immer strenger werden. Somit empfiehlt sich ein sorgsamer Umgang mit Energien und mittel- bis langfristig ein Wechsel zu regenerativen Energiequellen.

Bringt eine Wartung der Heizung Vorteile und spart Kosten und Energie?

Absolut. Viele Heizungen sind schlecht eingestellt und arbeiten nicht optimiert. Hier lohnt sich auf jeden Fall die Optimierung der bestehenden Heizanlage, um den Energieverbrauch auf das mögliche Mindestmaß zu beschränken.

Wir empfehlen eine umfassende Wartung incl. einer Reinigung des Wärmeerzeugers zur Wirkungsgradoptimierung (Abgastemperatur, Abstrahlverluste usw.) und einen hydraulischen Abgleich im bestehenden Heizsystem. Bis zu 15 Prozent Einsparung sind darüber möglich.  

Sprechen Sie dabei mit Ihrem Experten/Fachberater über weitere. 

Welche Möglichkeiten gibt es die Heizung zu optimieren, besser einzustellen?

Hier finden Sie einen Überblick über niedrigschwellige Optimierungs- und Modernisierungsvorschläge, die meist nur mit kleineren Investitionen verbunden sind.  

Für viele Maßnahmen gibt es attraktive finanzielle Förderungen.

Heizanlagentechnik

Lassen Sie den Brennwertbetrieb bei Ihrer Öl-/Gas-Brennwertheizung überprüfen. und ggf. einen hydraulischen Abgleich und/oder die Optimierung der Heizkurve durchführen.

Oft kann der Betrieb der Heizungsanlage im Sommer auf die Warmwasserbereitung umgestellt bzw. reduziert werden. 

Auch eine neue Heizungs- und Zirkulationspumpe kann Wunder wirken. Achten Sie darauf, dass Pumpen zum Zeitpunkt des Einbaus die geltenden Anforderungen der Ökodesign- Richtlinie an den Energieeffizienzindex einhalten müssen, um förderfähig zu sein.

Wärmeverteilsystem im Haus

Bauen Sie (falls nicht vorhanden) elektronische (und programmierbare) Heizkörperthermostate zur Einzelraumregelung ein.

Prüfen Sie im Rahmen einer Wartung die nachträgliche Dämmung bzw. die Ergänzung oder den Ersatz fehlender oder schadhafter Wärmedämmung von Rohrleitungen, Armaturen und sonstigen wärmeverlustbehafteten technischen Komponenten.

Lassen Sie danach die Regelung der Heizungs-, Lüftungs- bzw. Klimatechnik mit dem

Ziel der Senkung des Energieverbrauchs (z.B. Optimierung der Heizkurve, Anpassung der Vorlauftemperatur und der Pumpenleistung) optimal einstellen.

Ertüchtigen Sie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR), gegebenenfalls unter Nutzung von SmartHome-Lösungen oder eines Energiemanagementsystems. 

Lassen Sie hydraulisch geregelte gegen elektronisch geregelte Durchlauferhitzer austauschen, falls die Umstellung auf eine zentrale Warmwasserbereitung nicht möglich ist 

Mögliche Energieeinsparungen durch einzelne Maßnahmen können mit dem Optimierungsrechner (https://intelligent-heizen.info/optimierungsrechner/) der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V. (VdZ) berechnet werden.

Wie kann ich mich mittel- und langfristig von der Energiekostenentwicklung unabhängiger machen?

Lassen Sie Ihren Wärmeerzeuger auf eine mögliche Überdimensionierung prüfen und sich zur Modernisierung der Heizungsanlage möglichst unter Nutzung erneuerbarer Energien beraten.

→ Informationen zu Fördermöglichkeiten für energiesparende Maßnahmen und Heizungsmodernisierungen

sind unter https://intelligent-heizen.info/foerderung-heizung/ abrufbar.

Alle Förderdetails finden Sie unter www.bafa.de.

Energiespartipps vom Profi und der hydraulische Abgleich

Hier (http://www.meine-heizung.de/hydraulischer-abgleich/wie-funktioniert-der-hydraulische-abgleich/) geht es zur klickbaren Animation, um Ihnen zu zeigen, wie eine Heizung funktioniert, was ein hydraulischer Abgleich bewirkt und warum eine optimal eingestellte Heizung weniger Energie braucht.

Hier (http://www.meine-heizung.de/service/energiesparchecks/waermecheck/) geht es zum WärmeCheck, um zu berechnen, inwiefern sich die Heizungsoptimierung lohnt.

3 Tipps für Hauseigentümer: 

1. Heizung richtig einstellen

Etwa 85 Prozent der Heizungsanlagen sind nicht richtig eingestellt. Als Folge sind Energieverbrauch und Heizkosten höher als nötig, Räume werden ungleichmäßig warm. Eine Heizungsoptimierung durch einen hydraulischen Abgleich ändert das. Dabei werden die Komponenten der Anlage – vom Kessel über die Pumpe bis zu den Thermostat Ventilen – auf den Gebäudebedarf abgestimmt. Ein Fachmann reguliert die Menge an Heizwasser dabei so, dass zu jedem Heizkörper nur die erforderliche Wärme transportiert wird. Das spart Energie. Etwa 110 Euro sind jährlich beim Einfamilienhaus drin. Der Wärme Check zeigt auf www.meine-heizung.de, wie schnell sich ein hydraulischer Abgleich lohnt.

2. Heizungspumpe erneuern

Die Heizungspumpe ist das Herz der Heizung. Sie lässt das warme Wasser zwischen Heizkessel und Heizkörpern zirkulieren, um die Räume zu wärmen. In vielen Heizungskellern sind allerdings alte Pumpen aktiv. Sie laufen im Gegensatz zu neuen Geräten fast ununterbrochen und verbrauchen entsprechend viel Strom. Moderne Hocheffizienzpumpen benötigen 80 Prozent weniger Energie als alte Modelle. Das spart jährlich Stromkosten von etwa 100 Euro. Eine solche sparsame Pumpe kostet mit Einbau etwa 350 Euro. Mit dem Pumpen Check auf www.meine-heizung.de finden Hauseigentümer heraus, wie schnell sich der Tausch rechnet.

3. Heizungsrohre isolieren

Vielen Hauseigentümern ist nicht bewusst, wie viel Energie bereits auf dem Weg vom Keller zum Heizkörper verpufft, wenn die Heizungsrohre nicht isoliert sind. Fast 15 Euro Heizkosten lassen sich pro Jahr und Rohrmeter bei fachgerechter Dämmung sparen. Demgegenüber stehen geringe Ausgaben von einem bis vier Euro pro Meter für Dämmmaterial.

3 Tipps für Mieter:

1. Heizungsthermostate richtig bedienen

Üblicherweise justieren die Hersteller die Thermostate so, dass mit der Einstellung "3" eine Raumtemperatur um 20 Grad erreicht wird. Jede weitere Stufe bringt drei bis vier Grad mehr bzw. weniger. Viele Verbraucher denken dennoch, dass der Raum besonders schnell warm wird, wenn das Thermostat auf der höchsten Stufe steht. Das ist falsch. 20 Grad Raumtemperatur werden nicht schneller erreicht, wenn das Thermostat auf Stufe 5 statt auf Stufe 3 steht.

2. Wärmestau am Heizkörper vermeiden

Möbel oder Gardinen vor Heizkörpern verhindern, dass die Wärme ungehindert in den Raum geht. Es entsteht ein Wärmestau. Die Folge: Die Warmwasserzufuhr in den Heizkörper wird gestoppt, obwohl die Wunschtemperatur im Raum nicht erreicht ist. Das erhöht die Heizkosten, weil viele Mieter als Reaktion das Thermostat auf eine höhere Stufe stellen, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. 

3. Jedes Grad zählt

Ist die Raumtemperatur höher als nötig, verbraucht das unnötig Energie: Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch an Heizenergie um etwa sechs Prozent. In Wohnräumen sind 20 bis 22 Grad ausreichend, im Schlafzimmer genügen 16 bis 18 Grad. Mit programmierbaren Thermostaten lässt sich die Temperatur sogar nach der Uhrzeit regeln. So ist das Bad morgens zum Duschen warm, kühlt aber tagsüber – wenn es nicht gebraucht wird – auf sparsame 16 Grad ab. Programmierbare Thermostate sind leicht montierbar und können beim Umzug mitgenommen werden. Wie schnell sich der Austausch der Thermostate rechnet, zeigt der Thermostat Check auf www.meine-heizung.de.